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Sind Depressionen eine Frauenkrankheit?


Joanna Pidanty - November 17, 2021 - 0 comments

Depressionen sind kein Randphänomen, sondern eine weit verbreitete und „demokratische“ Krankheit. Sie betreffen Menschen auf der ganzen Welt, unabhängig von solchen Faktoren wie dem finanziellem Status oder Alter, und gerne möchte man auch hinzufügen, unabhängig vom Geschlecht. Allerdings leiden Frauen laut Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) häufiger an Depressionen als Männer. Kann diesen Statistiken Vertrauen geschenkt werden? Der Zusammenhang zwischen Depressionen und Geschlecht wird immer noch untersucht, aber es kann bereits heute festgestellt werden, dass Depressionen eine Erkrankung sind, die Frauen und Männer betrifft, wobei sie bei letzteren jedoch atypischer verlaufen und schwieriger zu diagnostizieren sein kann. Fehlende Diagnosen sorgen nicht nur für nach unten verzerrte Statistiken, sondern ebenso für einen Mangel an Versorgung und Behandlung.

Weibliche Depressionen

Depressionen sind eine biopsychosoziale Erkrankung, die durch affektive Störungen gekennzeichnet ist, die berufliche, familiäre und soziale Folgen haben. Eine Depression ist mit Anhedonie verbunden – dem Verlust der Fähigkeit zum Empfinden von Freude, die sich nicht so sehr in Traurigkeit äußert, sondern eher als Gleichgültigkeit gegenüber dem, was Freude bereitet. Bei der Entstehung weiblicher Depressionen tragen biologische Faktoren zu einer höheren Inzidenz von Depressionen bei. Sie sind auf hormonale Schwankungen zurückzuführen, die von der Pubertät bis zu den Wechseljahren auftreten. Die psychischen Faktoren bei Frauen, wie etwa Konzentration auf negative Emotionen, größere Reflexivität, Empathie und eine Neigung zum Altruismus, die täuschenderweise als positive Eigenschaften erscheinen können, können zu einer Verschlechterung der Stimmung und im Extremfall zu einer Depression führen. Obwohl es gesellschaftliche Normen Frauen erlauben, ihre Traurigkeit und depressive Stimmung durch Weinen auszudrücken, erlauben sie es ihnen wiederum nicht, durch Traurigkeit maskierte Wut auszudrücken. Die Erwartungen an Frauen wachsen. Die Umwelt übt auf Frauen Druck hinsichtlich der Übernahme einer Doppelrolle aus, bestehend aus der traditionellen weiblichen Rolle der hingebungsvollen, verständnisvollen Mutter und Ehefrau sowie der Rolle einer Vollzeitbeschäftigten/Jägerin, die aber weiterhin schlechter bezahlt wird als ihr männliches Pendant.

Wachsende gesellschaftliche Ansprüche setzen Frauen unter Druck und weisen ihnen nur schwer miteinander zu vereinbarende Rollen zu.

Die Erwartungen an Frauen einerseits und der Stil ihrer früheren Erziehung andererseits scheinen sich voneinander zu unterscheiden, was einer harmonischen Beziehung zu sich selbst oder dem Ansammeln von Ressourcen zur Bewältigung der Stressoren des Erwachsenenlebens einer modernen Frau sicherlich nicht förderlich ist. Wochenbettdepressionen resultieren aus einer Anhäufung rapider biologischer, sozialer und psychischer Veränderungen bei Frauen. Mangelnde Unterstützung und die Geschwindigkeit des Lebens lassen keine Chance für das Akzeptieren von Veränderungen, die Grenzen der Anpassungsfähigkeiten werden überschritten und in der Folge treten Depressionen auf. Die Vielzahl von Rollen, die im Leben einer Frau auf perfektem Niveau zu spielen sind, trägt dazu bei, ein inneres Zerrissenheitsgefühl und chronischen Stress zu erleben, die, wenn sie zusammentreffen, Depressionen verursachen können. Ein geringes Selbstvertrauen und Selbstkritik sind Attribute der weiblichen Depression. Die zahlreichen gesellschaftlichen und biologischen Herausforderungen von Frauen scheinen für die Vielfalt und Dauer depressiver Erfahrungen bei Frauen verantwortlich zu sein.

Männliche Depressionen

Obwohl Frauen im Laufe ihres Lebens viele Situationen erleben, die Depressionen verursachen können, ist diese Krankheit nicht nur ihnen vorbehalten. Es zeigt sich, dass Depressionen bei Männern eine atypische Form annehmen können, die nicht diagnostiziert und nicht behandelt wird. Das andere Bild von Depressionen bei Männern kann aggressives, impulsives und riskantes Verhalten beinhalten. Männliche Depressionen sind das Ergebnis des Versuchs, den traditionell Männern zugeschriebenen Eigenschaften einer starken und tüchtigen Person bestmöglich gerecht zu werden. Die männliche Depression kann einen weniger charakteristischen Verlauf haben, was nicht bedeutet, dass sie weniger schwerwiegend ist. Ein Mann weint nicht und spricht nicht über Emotionen, denn dies würde ihm, den funktionierenden Stereotypen entsprechend, seine männliche Würde nehmen. Männer stehen vor einem inneren Konflikt, der durch die Erwartungen an ihre Einstellung hervorgerufen wird – sie sollen Stärke, Entscheidungsfreude und Führungsstärke zeigen, gleichzeitig aber auch zärtlich und einfühlsam gegenüber ihren Partnerinnen sein. Im Prozess der Erziehung wird Jungen beigebracht, unabhängig zu sein und keine Schwächen und Gefühle zu zeigen. Männer wollen ihre Probleme allein lösen, sie suchen seltener nach Hilfe.

Männliche Depressionen können sich als Wut- und Aggressionsausbrüche manifestieren, die Traurigkeit verbergen.

Die zu niedrig ausfallenden Statistiken hinsichtlich des Auftretens von Depressionen beim männlichen Geschlecht resultieren aus der atypischen Manifestation der Krankheit. In ihrer männlichen Variante kann sich diese Krankheit in Form von Arbeitssucht, Alkoholmissbrauch und einer Flucht in die Welt der Computerspiele oder Glücksspiele tarnen. Es sollte daran erinnert werden, dass Depressionen eine Krankheit darstellen, die aufgrund von zu Depressionen führendem dauerhaftem Stress und mit der Krankheit einhergehenden somatischen Erkrankungen einen Gesundheitsverlust verursachen können und sogar Lebensgefahr durch suizidales Verhalten in sich bergen. Konflikte mit dem Umfeld, selbstzerstörerisches Verhalten, Rückzug sowie eine Veränderung der Libido können auf eine männliche Depression hinweisen. Trotz der Vielfalt der Symptome bedürfen Männer und Frauen bei Depressionen gleichermaßen Unterstützung und Behandlung.

Unabhängig vom Geschlecht

Depressionen können als Folge eines Gesundheitsverlustes auftreten, der durch eine schwere Krankheit verursacht wird, die Menschen das Gefühl von Handlungsfähigkeit und Selbstwertgefühl nimmt. Eine Krankheit ist eine der stressigsten Situationen im Leben, sie kann Angstzustände und depressive Symptome verursachen. Es sind Depressionen, die unabhängig vom Geschlecht zum Begleiter eines kranken Körpers werden können. Depressive Störungen sind Ursache oder Folge somatischer Erkrankungen. Eine gestörte Stimmung in Form von Depressionen tritt nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt auf, sie kann sogar mehrere Monate nach einer COVID-19-Erkrankung auftreten. Depressionen schwächen während einer Krankheit den Erholungsdrang, nehmen die Motivation und die Zeit, die für die Rehabilitation nach der Krankheit erforderlich ist. Depressionen verlangsamen die Genesung und tragen zu schlechteren Behandlungsergebnissen bei. Die Gefahr einer Depression besteht darin, dass sie die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Probleme mit der Gesundheit sowie die Patientensterblichkeit erhöht. Bei einem Herzinfarkt kann von einem erhöhten Risiko für einen wiederkehrenden Infarkt gesprochen werden, daher lohnt es sich die Behandlung einer Depression und die Eliminierung dieses Risikofaktor. Eine wirksame und sichere Methode zur Behandlung von Depressionen ist Psychotherapie, die nicht nur heilt, sondern auch das Wiederauftreten von Stimmungsstörungen verhindert. Im Falle einer schweren Erkrankung gilt es, depressive Störungen und Angststörungen sowie krankheits- und aufenthaltsbegleitende Belastungen zu beseitigen.

Mit dem Medizingerät VR TierOne können Patienten mit Depressionssymptomen psychologisch betreut werden.

Die entwickelte virtuelle Therapie bietet eine Antwort auf mangelndes Wohlbefinden und fehlende Motivation zur Rehabilitation. Die moderne Technologiemedizin ermöglicht die Durchführung von Psychotherapie in einer VR-Umgebung. Therapeutische Sitzungen im virtuellen Raum sind für diejenigen attraktiv, die diese Methode zur Behandlung von Depressionen anwenden. Medizinische Virtuelle Realität ist zu einem wertvollen Medium geworden, das nicht ignoriert werden kann.  Die medizinische Lösung VR TierOne nutzt die Vorteile der immersiven virtuellen Realität und basiert auf einem therapeutischen Effekt, der aus der Ericksonschen Schule stammt. VR TierOne vereint in einer innovativen Formel wohltuende Elemente zur effektiven Reduzierung von Depressionen, Stress und Angstzuständen, was durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt wird. Depressionen müssen behandelt werden, unabhängig von Geschlecht oder Ursache. Es ist wichtig zu wissen, dass das Krankheitsbild beweglich ist – obwohl bei Frauen klassische Symptome einer Depression wahrnehmbar sind, heißt das nicht, dass Männer von dieser Krankheit nicht betroffen sind. Depressionen manifestieren sich bei beiden Geschlechtern unterschiedlich, aber die beiden gemeinsame Lösung besteht in der Kontaktaufnahme mit den eigenen Emotionen. Die virtuelle Therapie VR TierOne fördert den Prozess des emotionalen Auftauens und die therapeutische Erfahrung virtueller Sitzungen unterstützt die psychische Gesundheit von Männern und Frauen.

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