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Einfluss der Kommunikation mit dem Patienten auf den Heilungsprozess


Joanna Pidanty - Februar 15, 2021 - 0 comments

Für Ärzte kann es eine Herausforderung sein, mit Patienten in Beziehung zu treten und richtig mit ihnen zu kommunizieren. Der Kontakt mit einer kranken Person erfordert nicht nur lang erworbenes biomedizinisches Wissen, sondern auch Wissen über zwischenmenschliche Beziehungen. Neben der inhaltlichen Vorbereitung und Fachkenntnissen sind bei der Arbeit mit Patienten Fähigkeiten im Bereich der Soft Skills wie etwa Kommunikationsfähigkeiten erforderlich. Zwischenmenschliche Fähigkeiten sind im Dienstleistungssektor, einschließlich dem Gesundheitsbereich, grundsätzlich erforderlich.

Obwohl wir in Notfällen Ärzte als Spezialisten für spektakuläre medizinische Rettungseinsätze benötigen, erwarten wir für den größten Teil unseres Lebens, dass ein Arzt im Krankheitsfall ein professioneller Berater, Ratgeber und Führer ist. Die Zufriedenheit mit den Ergebnissen der durchgeführten medizinischen Aktivitäten und mit dem Genesungsprozess wird maßgeblich durch eine gute Kommunikation zwischen dem Arzt, dem Patienten und gegebenenfalls seiner Familie beeinflusst. Die Grundsätze einer guten Kommunikation mit dem Patienten gelten nicht nur für Ärzte, sondern auch für alle medizinischen Mitarbeiter, die Kontakt mit der kranken Person haben.

Recht auf Information

Eine Krankheit verursacht Stress, der durch die Beschwerden, die mit dem Krankenhausaufenthalt, dem Kontakt mit medizinischem Personal und dem Auftreten vieler unbekannter Faktoren hinsichtlich der Prognose und der Art der verwendeten Therapie verbunden sind, noch verstärkt wird. Einer der wichtigsten von Patienten erwähnten, mit dem Krankenhaus verbundenen Stressfaktoren ist das mangelnde Wissen über ihren Gesundheitszustand, das Fehlen von Informationen über die angewandte und mögliche Behandlung sowie den erwarteten Zeitraum der Genesung. Obwohl das Recht auf Information über Ihren Gesundheitszustand durch die Patientenrechtscharta garantiert ist, ist die Art und Weise, wie Informationen bereitgestellt werden, für die Wirksamkeit der Behandlung von großer Bedeutung. Der Patient ist das Subjekt im Fokus aller medizinischen Aktivitäten, kein medizinischer Fall ohne Gefühle.

Die Kommunikation mit dem Patienten erfordert geschicktes Zuhören.

Kommunikationsmodell

Bei der Behandlung chronischer Krankheiten und bei der langfristigen Rehabilitation ist es äußerst wichtig, den Patienten und seine Familie in den Genesungsprozess einzubeziehen. Dazu müssen Sie ein geeignetes Kommunikationsmodell zwischen dem Arzt und dem Patienten bzw. dem Arzt, dem Patienten und der Familie des Patienten kennen und anwenden. Als das gängige Modell der Arzt-Patienten-Beziehung gilt gegenwärtig das Partnerschaftsmodell. Die Kommunikation in diesem Modell erfolgt in beide Richtungen, was bedeutet, dass beide Seiten sprechen und beide aktiv aufeinander hören. Bei der Kommunikation im Partnerschaftsmodell wird die Beziehung zwischen Körper und Geist berücksichtigt und die Krankheit auf vielen Ebenen betrachtet – biologisch, psychisch und sozial. Aufgrund der technologischen Entwicklung und des breiten Zugangs zu Informationen hat das Bewusstsein der Gesellschaft für Gesundheit und Krankheit sowie das Wissen über die bestehenden Optionen und Behandlungsmethoden zugenommen. Der Patient ist nicht passiv und der Arzt übernimmt die Rolle eines professionellen Beraters. Das Modell der autoritären Beziehung – in der die Rolle eines Arztes, der paternalistisch Anweisungen erteilt, die Autonomie des Patienten einschränkt und dabei kein Vertrauen aufbaut, dominierte – wird zunehmend unpopulärer. Die Beziehungen zwischen dem Arzt und dem Patienten unter Beteiligung der Familie werden als kooperatives oder systempartnerschaftliches Modell bezeichnet. Eine solche Beziehung ist notwendig, falls der Patient aufgrund der Auswirkungen einer chronischen Krankheit, z. B. eines Schlaganfalls, der das Funktionieren der Familie beeinträchtigt, von der Familie abhängig ist, da Verwandte dem Patienten helfen, ihn unterstützen und seine Entscheidung beeinflussen.

Kooperation

Gute Kommunikation erfordert Engagement, emotionale Nähe und Empathie. In der Lage zu sein, über die eigene Krankheit zu sprechen und dem Therapeuten Fragen zu stellen, schafft Vertrauen. Höflichkeit beeinträchtigt in keiner Weise die Kompetenz eines Arztes oder Physiotherapeuten. Sie wird vom Patienten positiv wahrgenommen und erhöht die Kooperationsbereitschaft und die Motivation zur Rehabilitation. Die richtige Kommunikation zwischen dem Arzt und dem Patienten ermöglicht die Entwicklung einer günstigen Verständigungsbeziehung, die als Konkordanz bezeichnet wird. Der Patient wird als Beteiligter am Behandlungsprozess für die Auswirkungen der Behandlung verantwortlich. Die Zusammenarbeit macht den Patienten zu einer aktiven Partei, von der auch der Genesungsprozess abhängt. Der Patient kann leichter in die Behandlung involviert werden, wenn er selbst Einfluss darauf hat und seine eigene Handlungsmacht spürt.

Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient trägt zur Verständigung bei.

Ein gutes Wort

Die richtige Kommunikation mit dem Patienten sollte negative Emotionen in positive umwandeln. Mit einem guten Wort kann eine Krankenschwester oder ein Arzt den Kranken unterstützen, ihm Hoffnung geben, ihn motivieren und ermutigen, im Interesse seiner Gesundheit mitzuarbeiten. Es ist erwähnenswert, dass Patienten besonders empfindlich auf Worte reagieren, die aus dem Mund jener Spezialisten kommen, die sich mit ihnen befassen. Zweifel am Behandlungserfolg, die in Gegenwart des Patienten geäußert werden, können den Fortschritt der Genesung blockieren und zu einer negativen, sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Eine angemessene Kommunikation all derer, deren Ziel es ist, für die Gesundheit des Patienten zu sorgen, hilft bei der Regulierung von Emotionen und der Verringerung von Angst. Dadurch kann sich der Patient leichter auf eine Therapie einlassen und die empfohlenen Übungen durchführen. Jeder Patient erlebt eine Krankheit auf seine eigene Weise. Viele von ihnen brauchen mentale Unterstützung. Aus Mangel an Zeit für den Aufbau einer Beziehung zum Patienten werden die Kontakte mitunter auf die erforderlichen Formalitäten und instrumentellen Aktivitäten beschränkt. Angesichts der Vielzahl an Aufgaben achtet das medizinische Personal häufig nicht auf die psychischen Bedürfnisse des Patienten. Es kommuniziert hastig, beiläufig und einseitig mit ihm. So lässt es den Kranken und seine Familie in Unwissenheit und Angst zurück.

Nonverbale Kommunikation

Bei der Kommunikation mit einer anderen Person geht es nicht nur um Worte. Auch nonverbale Kommunikation spielt eine Rolle. Die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation im Genesungsprozess wurde vom Psychiater und Psychologen Milton Erickson erkannt, und auf der Grundlage seiner Erkenntnisse wurde die Therapie von VR TierOne entwickelt. Selbst wenn der Patient keine mündliche Nachricht vom Arzt erhält, empfängt er doch auch Nachrichten aus dessen Körpersprache. Die Konsistenz einer Nachricht sowohl in den verbalen als auch den nonverbalen Kanälen bestimmt, ob der Sprecher als zuverlässige, einfühlsame und vertrauenswürdige Person wahrgenommen wird. Gesten, Mimik, Stimme, Bewegungsart, äußeres Erscheinungsbild, Körperhaltung während des Gesprächs, Abstand zwischen den Gesprächspartnern und die Umgebung beeinflussen den Kommunikationsverlauf. Einige medizinische Einrichtungen versuchen vom ersten Moment an, auf eine bestimmte positive Weise mit dem Patienten zu kommunizieren. Und zwar in Form einer höflichen Dame an der Aufnahme, medizinischem Personal in farbenfroher Schutzkleidung, gut gestalteten Informationsbroschüren, mit denen ein Arzt oder Psychotherapeut seine Botschaft unterstützen kann. Solche Verstärkungen der Botschaft sollten verwendet werden, um eine vorteilhafte Beziehung und therapeutische Wirkung zu entwickeln.

Positive nonverbale Kommunikation verbessert das psychische Wohlbefinden des Patienten

Einhaltung der Empfehlungen

Einen Therapieplan zu verstehen und gemeinsam auszuarbeiten ist nicht alles, er muss immer noch vom Patienten befolgt werden. Das Einhalten der therapeutischen Empfehlungen wird als Adhärenz (engl. adherence) bezeichnet. Daten aus den Veröffentlichungen der WHO zeigen, dass bis zur Hälfte der chronisch kranken Patienten ihren Therapieplan nicht befolgen. Um die Adhärenz zu verbessern, müssen Sie den Patienten zur Therapie motivieren und von ihrer Bedeutung überzeugen. Die Einbeziehung der Lösung VR TierOne in den therapeutischen Prozess trägt dazu bei, den Patienten zur Therapie und Rehabilitation zu motivieren, und verringert dabei das Risiko des ungünstigen Phänomens der non-adherence. Die fürsorgliche Kommunikation mit dem Patienten hat einen großen Einfluss auf den Heilungsprozess. Eine gute Kommunikation mit dem Kranken führt zu einer guten Zusammenarbeit, einer hohen Wahrscheinlichkeit der Einhaltung therapeutischer Empfehlungen, einer größeren Wirksamkeit der Behandlung und Genesung. Eine effektive Kommunikation des medizinischen Personals mit dem Patienten ist die Grundlage für den Therapieerfolg, der den Handlungen aller Parteien der Beziehung einen Sinn verleiht und Zufriedenheit vermittelt.

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